Archive: Ausstellung 2011

FUME EMITS


Eröffnung am Samstag,
25. Juni 2011, um 20 Uhr

Ausstellung vom
29. Juni bis 6. August 2011
Mittwoch bis Samstag 14 bis 18 Uhr

Opening: Saturday, June 25, 8pm
Exhibition June 29 - August 6, 2011
Wednesday - Saturday, 2 - 6 pm

Sebastian Burger (DE)
Christian Heilig (DE)


Jean Holabird (USA)

Yujin Lee (COR)

Fleur Noguera (FR)

Justin Storms (USA)

Nelly Tragousti (GR)

Goetz Valien (AT)

Tian T

Sadie Weis (USA)


Unter dem Titel "Fume Emits" zeigt loop – raum für aktuelle kunst vom 25. Juni bis 6. August 2011 eine Themenausstellung mit Arbeiten von 10 internationalen Künstlern, die sich in unterschiedlichster künstlerischer Bearbeitung dem Phänomen Rauch nähern und sein
ästhetisches Potential offen legen.

Tiefschwarzer Qualm, aufsteigende Rauchschwaden, kumulierende Wolken – bedrohlich und anziehend gleichermaßen. Signifikant in ihrer Erscheinung verweist die Form auf ihre ursächliche Entstehung. Mehr als nur eine Begleiterscheinung, ein Schatten seines Elements, hat sich das Phänomen in unserem Bewusstsein in vielerlei Formen und Bildern manifestiert: als Zeichen oder Hinweis auf Gefahr, Krieg, Zerstörung und Verschmutzung, aber auch als Symbol für den ewigen Kreislauf der Natur, das Regelwerk der Elemente, das Sichtbarwerden von Veränderung und den ewigen Prozess der Transformation. Eingebettet im kollektiven Gedächtnis findet sich Rauch als Symbol für die Etappen kulturgeschichtlicher Entwicklung - soziale Zusammenkünfte und Rituale, Kommunikation und das menschliche Eingreifen in die Natur von der Entdeckung des Feuers’ bis zur Atombombe.

Diese Symbolik, die mit der Vieldeutigkeit einer verborgenen und gleichzeitig offenbarten Geschichte einhergeht ist der Zündstoff für die Faszination, spricht dieser Mechanismus doch direkt zum Unterbewusstsein: Die Fantasie ist gefragt, denn das Phänomen Rauch an sich - ob als schleichende Schwaden oder ekstatische Auswüchse - ist oftmals sekundär und verweist auf einen Prozess von viel größerer Tragweite, und macht doch das Unsichtbare, Erahnbare greifbar.

Die Arbeiten dieser Ausstellung zeigen diese ambivalente Thematik des Rauchs als Hinweis auf einen Ursprung und Prozess, als Symbol für Transformation. Manche Arbeite beschäftigen sich nur mit der Erscheinung, andere wenden sich gleichermaßen der Ursache zu, wieder andere lenken die Aufmerksamkeit des Betrachters auf seine Fantasie, indem sie vermeintlich vertraute Bilder jeglichem Kontext entziehen, und den Betrachter mit mystischen Szenarien oder abstrakt-verspielten bis dramatisch-inszenierten Interpretationen auf eine Reise in sein Unterbewusstes schicken.

Auf einer anderen Ebene eröffnet “Fume Emits” Perspektiven auf die Rolle des zeitgeschichtlichen Rahmens, der auch immer unsere Wahrnehmung beeinflusst. Bilder von Hiroshima, dem World Trade Center und Fukushima haben sich ins kollektive Gedächtnis eingebrannt. Dem gegenüber steht das Auratische eines Werks, welches durch das künstlerische Auge gefiltert, eine Reflektionsebene bietet, die ein medial vermitteltes Bild mit seiner vermeintlichen Abbildung der Realität nicht bieten kann. Die gezeigten Werke beschäftigen sich mit einem zeitlosen Phänomen, welches zu den archaischsten Tiefen unseres Bewusstseins vordringt. In ihrer Interpretation berühren sie einen Schnittpunkt zwischen einer Ästhetik die ursprünglichste Rezeptoren bedient, und kontextbezogener Perzeption im Zeitalter der Bilderflut und Medienkatharsis.

Autorin: Kristina Thomas

Vielen Dank an: Jana Sperling, Tiffany Vidinopoulos, Kristina Thomas, Helen Brown, Ying Feng, Sadie Weis, Howard McCalebb (Dada Post, Berlin), Miguel Ángel Sánchez (adngaleria, Barcelona)