Archive: Ausstellung 2001

Petra Karadimas

hyper


Ort:
loop-raum für aktuelle kunst
Schlegelstr. 26/27
10115 Berlin, Aufg. 2, 1.St.
Eröffnung:
19.01.2001
Dauer: 20.01. - 17.02.2001
Öffnungszeiten:
Mi. bis Sa. 14 - 18 Uhr
Künstlerische Leitung:
Rüdiger Lange
Öffentlichkeitsarbeit:
Holle Rauser
Information:
Tel. (030) 28390028

Zwischen Malerei und Fotografie bewegen sich die Arbeiten der Berliner
Künstlerin Petra Karadimas, mit denen loop-raum für aktuelle kunst seinen
diesjährigen Ausstellungszyklus eröffnet.

Mit Karadimas, einer mit zahlreichen deutschen und internationalen
Stipendien ausgezeichnete künstlerischen Position, präsentiert loop-raum für
aktuelle kunst einmal mehr eine Vertreterin der neuen, innovativen,
international anerkannten jungen Berliner Kunst.

Durch den Einsatz von digitalen Bildern, die sich Elementen der Malerei wie
Fotografie bedienen, schafft die Künstlerin ein Spannungsfeld, das die
beiden künstlerischen Ansätze gleichermaßen vereint und gegeneinander
ausspielt. In den Arbeiten findet sich dieses transmediale Wechselspiel,
indem einerseits die für die Malerei typischen portraithaften Inszenierungen
von Alltagsszenen dargestellt sind, die andererseits gerade auch durch den
Alltagsbezug als Fotografie wahrgenommen werden können.

Petra Karadimas, die einige Jahre in New York arbeitete und lehrte, gelingt es so, eine fließende Grenze zwischen Fotografie und Malerei, klassischem
Portrait und Schnappschuß, Spontaneität und Inszenierung herzustellen. Es
sind Bilder einer Wirklichkeit, die sich selbst als Fiktion entlarvt. Die Bilder ? auf den ersten Blick Fotografien- weisen beim näheren Betrachten unverkennbare Pinselstriche auf, während die glatten Oberflächen,
frontale Perspektiven und bühnenhafte Hintergründe eher im Gegensatz zu
gemalten Bildern stehen.

Die Frage der heutzutage fragilen Differenzierungsmöglichkeit zwischen
Realität und Fiktion ist dabei nur einer von vielen Aspekten des
künstlerischen Ansatzes. Vielmehr steht ein spielerischer Umgang mit
Medienwirklichkeit und erfahrbarer, alltäglicher Authentizität im Mittelpunkt.
Die Überraschung, die der Betrachter bei der Auseinandersetzung mit diesen
Arbeiten zwischen ‚Fotografien' und ‚Malerei' erleben kann aber auch zu
einer Reflexion über eigene Wahrnehmung und Selbstwahrnehmung führen.

Eine Identifikationsmöglichkeit gerade mit dem Alltäglichen wird dem Betrachterangeboten und doch zugleich wieder entzogen.