Im Zeichen gemeinsamer Interessen taten sich unter dem Titel No Place bereits im April 2017 die Galerien Arróniz (Mexico City), Michael Sturm (Stuttgart), NF / NIEVES FERNÁNDEZ (Madrid) undNueveochenta (Bogotá) für ein gemeinsames Projekt mit zehn Künstlerinnen und Künstlern in historischen Räumlichkeiten in Lima (Peru) zusammen. Zielführend war der Gedanke der synergetischen Kollaboration und die Chance, ausgewählte künstlerische Arbeiten in überraschendem Kontext einem neuen Publikum zu erschließen. Dem Projekt ist außerdem die Besonderheit zu eigen, dass die Künstlerinnen und Künstler gemeinsam unter dem Namen des Projektes präsentiert werden, die Kosten unter den Galerien geteilt werden und die Gewinne dem gesamten Projekt zugute kommen.
Diese Zusammenarbeit wird nun in Berlin unter dem gleichen Titel fortgeführt, gleichzeitig findet sie hier aber ein interessantes Pendant: Der Berliner Kurator Rüdiger Lange (loop raum für aktuelle kunst), der zuletzt (2017) mit der vielbeachteten Gruppenausstellung „Standard International #4 Spatial Clearings”die Räumlichkeiten des GLINT mit Lichtkunst illuminierte, zeigt unter dem Titel Like Home die Vielfalt internationaler Einflüsse auf die Kunstszene Berlins – beispielhaft vermittelt durch Arbeiten von Künstlerinnen und Künstlern, die einen starken Bezug zu Lateinamerika und zu Berlin haben.
Die Ausstellung No Place / Like Home versteht sich so als temporäre Fusion zweier unabhängiger Formate zum Gallery Weekend 2018. Sie mischt zudem die Formate von Messeausstellung, Galerieausstellung und kuratierter Gruppenausstellung an einem besonderen Ort und entspricht so auch einer Berliner Praxis mit (junger) Tradition, durch Aufbrechen des Gewohnten Innovation und Ereignis zusammenzudenken. Das historische Ensemble des GLINT bietet dabei ausreichend Raum für die Entfaltung dieser Ausstellungsidee.
II. Like Home
Beim Ausstellungspart Like Home liegt der Fokus auf Methoden der Abstraktion, auf geometrischen Mustern und Formen, auf Dynamiken, die sich durch das Wechselspiel von Serialität und Differenz, Fläche und Farbe, Raum und Linie ergeben. Meist einer Traditionslinie der Konkreten Kunst folgend, formulieren diese Arbeiten einen eigenen, autonomen Raum. Sie stehen „für sich“.