UN1TY


Wie lassen sich die Grenzen zwischen Künstler*innen und ihrem Publikum, den Portraitierenden und ihren Portraitierten aufbrechen? „UN1TY“ widmet sich als multimediale Gruppenausstellung der Frage, wie sich künstlerische Prozesse in der Gemeinschaft demokratisieren und enthierarchisieren lassen. Im Fokus der Ausstellung steht dabei das Portrait — von der Studiofotografie, dem retouchierten und erweitertem Bild, der Collage, dem Bewegtbild bis hin zur AI-generierten Fotografie und der performativen Aktion — sowie die Darstellung des Selbst als Zuhause. Welche Umgebung empfinden die Portraitierten als ihr Zuhause? Und welche Rolle spielt der urbane Raum bei der Frage von Zugehörigkeit? Im Zuge eines Workshops, der sowohl den Künstler*innen als auch dem Publikum offensteht, werden die Ausstellungswerke in der Wechselwirkung der Gruppe erarbeitet und ausgewählt. Angelehnt an die Strukturen Dezentralisierter Autonomer Organisationen (DAO) lenken sowohl die eingebrachte Arbeit aller Teilnehmer*innen als auch ihre vergebenen Stimmen in einem Wahlprozess die Kuration.

Im ersten Teil des Workshops, der am 14. Mai im B-Part Exhibition stattfindet, werden in einer Diskussion zwischen den Künstler*innen und dem Publikum das Portrait als Gattung erörtert, der Einsatz zeitgenössischer Technologien sowie die damit aufkommenden Fragen des Urheberrechts. Zudem nähern sich die Workshopteilnehmer*innen der Funktionsweise von DAO's an und diskutieren Ansätze über das Schaffen demokratischer Strukturen in der Kunst. In der zweiten Hälfte des Workshops widmen sich alle Teilnehmenden durch das Einsetzen verschiedener Arbeitsmethoden dem praktischen Schaffen eines AI-Portraits.Mithilfe von Tokens, die in Dezentralisierten Autonomen Organisation sowohl als Währung als auch in Wahlprozessen als Stimme eingesetzt werden, kuratieren alle Teilnehmenden die Werke für die Ausstellung. So werden nicht nur die traditionellen Barrieren zwischen Kurator*in und Künstler*in aufgebrochen, auch das Publikum bekommt tiefere Einblicke in die Organisation einer Ausstellung und kann aktiv an dieser teilnehmen.

Die Ausstellungseröffnung am 19. Mai präsentiert die multimedialen Portraits, die in Gruppensessions der Künstler*innen sowie im Workshop mit dem Publikum entstanden sind. Desweiteren werden die Werke um Klangkunst, Performance und Aktion im Raum durch die anwesenden Künstler*innen ergänzt und multisensorisch erlebbar gemacht. Am darauffolgenden Tag sind die visuellen Werke im B-Part Exhibition ausgestellt.

Die an UN1TY teilnehmenden Künstler*innen sind:
Aconite, Andreas Schimanski, Claire Saint Marc, Cloaking, Danny Muster, Kyoka, Lady Gaby, Noura Hafelia, Olcan Akçay und Shoxxx.

Künstlerischeleitung B-Part Exhibition: Rüdiger Lange
Konzept von: Nadia Says (Your Mom's Agency)
Projekt-Koordination & Text: Sophie Boche


Der Ausstellungsraum B-Part Exhibition begleitet die künftige Entwicklung der Urbanen Mitte Am Gleisdreieck mit künstlerischer Autonomie und tritt somit zugleich in einen Dialog mit den übergeordneten Themen des Gesamtprojekts – Formen des New Work, Co-working, Kultur und Sport – und schafft Synergien zwischen künstlerischen, kulturellen und sozialen Ansätzen. Künstlerischer Leiter des B-Part Exhibition ist Rüdiger Lange (loop – Raum für aktuelle Kunst).