like home extended


Eröffnung
Samstag 09.06.2018
18.00 – 24.00 Uhr

Ausstellung
13.06.2018 – 21.07.2018
Mittwoch – Samstag
14.00 – 18.00 Uhr

GLINT
Glinkastraße 17
10117 Berlin

Künstlerische Leitung
Rüdiger Lange




Die Ausstellung Like Home, welche bereits im April und Mai 2018 in dem neoklassizistischen Objekt an der Glinka-, Ecke Taubenstraße in Berlin-Mitte zu sehen war, wird nun von dem Berliner Kurator Rüdiger Lange (loop raum für aktuelle kunst) zeitlich bis zum 21. Juli und räumlich auf 450 Quadratmeter erweitert.

Die in Like Home gezeigten Arbeiten von elf Künstlern und Künstlerinnen bleiben – mit wenigen Variationen – an Ort und Stelle, nun aber ergänzt und erweitert durch Arbeiten von 15 weiteren Künstlern und Künstlerinnen. Das ursprüngliche Konzept einer thematischen Konzentration auf Aspekte der Abstraktion bei einer Vielzahl künstlerischer Methoden wird weiter aufgegriffen. Die für Like Home Extended in einem dynamischen Rechercheprozess hinzugewonnen Arbeiten setzen zudem einen Akzent zugunsten formaler Bezüge von Relief, Skulptur und Objekt.

Like Home Extended fokussiert einmal mehr, erweitert und vertieft, auf Rasterstrukturen, auf geometrische Muster und Formen, auf Dynamiken, die sich durch das Wechselspiel von Serialität und Differenz, Fläche und Farbe, Raum und Linie ergeben. Meist einer Traditionslinie der Konkreten Kunst folgend, formulieren die gezeigten Arbeiten einen eigenen, autonomen Raum. Sie stehen „für sich“. Gleichzeit formuliert das erweiterte Ausstellungskonzept Raum als Erfahrungsort, in dem Aspekte des Sinnlichen und Formalen neu zusammengedacht und überprüft werden können.

Dieter Detzner

Barnett 2005, Acrylglass, 168,5 x 30 x 30 cm


Dieter Detzner

Die Arbeiten des 1970 geborenen Dieter Detzner funktionieren oft als Vexierrätsel: Was ist innen, was ist außen, was Kunstwerk, was Umgebung, was zwei-, was dreidimensional? Die Eigenschaften von Detzner bevorzugter Materialien – Acrylglas, Spiegelglas – helfen ihm bei der Rätselstellung. Und Namen – etwa die Säule „Hans“ und das Objekts „Barnett“. Wieso heißt erstere, tendenziell endlos, nicht Constantin [Brâncuși] – und ist man mit diesem Gedanken bei „Barnett“ nicht erst recht auf einer falschen Fährte? Detzners Arbeiten regen zur gedanklichen Reflexion über (vermeintliche) Ähnlichkeiten und Zuschreibungen an. Dass sie dies auch über den Weg tatsächlicher optischer Reflexionen tun, spricht für die nahbare Komplexität seiner Skulpturen. Für Dieter Detzner ist „alles Skulptur“ – seien es Objekte oder Papierarbeiten. Doch stimmt die Aussage? Die Arbeiten des 1970 geborenen Künstlers funktionieren oft als Vexierrätsel: Was ist innen, was ist außen, was Kunstwerk, was dessen Hülle? Was zwei-, was dreidimensional? Die Eigenschaften eines von Detzner bevorzugten Materials – Acrylglas – helfen ihm dabei. Und Namen. Beispiel: Die Säule „Hans“ und das Objekts „Barnett“. Wieso heißt erstere nicht Constantin – und ist man mit diesem Gedanken bei „Barnett“ nicht erst recht auf einer falschen Fährte? Und stehen die Produktbezeichnungen bei IKEA eigentlich auch für Künstlernamen? Was liegt hier vor? Irreführung aufgrund vermeintlicher formaler Nähen? Referenz? Reverenz? Irrelevant! Denn die Aussage von Joseph Beuys, „Jeder Mensch ist ein Künstler“, wird in diesen Arbeiten Detzners zum Rätselspiel: „Jeder Titel ist (k)ein Künstler!“.


dieterdetzner.com



Amalia Valdes

o.T. Serie 1 2017, Lack auf Edelstahl, 44 x 44 x 4 cm

Amalia Valdés

Die 1981 in Santiago de Chile geborene Amalia Valdés untersucht in ihren Arbeiten – oft Wandreliefs – u. a. geometrische und raumproduzierende Aspekte von Rastern. Der Betrachter wird in der Begegnung mit ihren Arbeiten zu einem aktiven Beobachter, der Veränderungen von Form, Farbe und Licht entsprechend seiner Perspektive und der Position seine Körpers wahrnimmt. In Form und Ausdruck greift Valdésgelegentlich auf Symbole von indigenen Völkern Südamerikas zurück, etwa in ihrem Werk „Made in Germanyin „Made in Germany“ auf das tawa chakana, das Andenkreuz, ein im Hochland Boliviens und Perus gebräuchliches Symbol, das auf die Inka zurückgeht.


amaliavaldes.cl



Folke Hanfeld

13.11 rectasling 66 pen rosie 6.4.5.7 trianga 2017, Farbtintenstrahldrucke auf 300 g Kohinoor Baumwollpapier von Rämerturm, Auflage 870 x 100 cm



Folke Hanfeld

Rhythmen spielen eine herausragende Rolle in den Arbeiten des 1950 in Osnabrück geborenen Folke Hanfeld. In den 1970er Jahren erarbeitete er in Berlin Lichtkonzepte für Musikproduktionen von Agitation Free, Terry Riley oder Conrad Schnitzler. Aus der Malerei kommend, sind seine bevorzugten Arbeitsfelder mittlerweile das Grafikdesign, die Fotografie und Architekturinstallationen. In seinen grafischen Werken widmet er sich seit den 1990er Jahren Mustern und Ornamenten – ausgehend von den Konstruktionsprinzipen polygoner Formen in der islamischen Kultur, mit ihrem Spiel aus Formen, Farben und Rhythmen. Für die Ausstellung hat Hanfeld eine großformatige Wandarbeit vor Ort produziert, bei der er mit geometrischen Formen, bevorzugt Fünfecken, ein gegebenes Feld so durchmaß, dass sich die gezogenen Linien den Bedingungen der Fläche passgenau fügten.


folkehanfeld.net



Russell Maltz


SP Series (Schweden) #RM0791995
Acryl auf Holz, 115 x 102 x 12 cm
Courtesy Galerie Sturm, Stuttgart

Russell Maltz

Die Wurzeln von Russell Maltz’ (geboren 1952 in Brooklyn) umfangreichem Werk liegen in der US-amerikanischen Farbfeldmalerei. Anders als die Generation um Mark Rothko, Barnett Newman oder Clifford Still, geht es Maltz aber nicht um eine Erfahrung der Apotheose oder des Erhabenen. Stattdessen holt er die Malerei auf den Boden der Tatsachen zurück, ohne ihren Mehrwert zu leugnen: „I have always thought about painting as color moving across an area – a surface / the instance – the moment of coverage – the motion / in that succinctness – that moment of arrival – the painting happens.“